Sardinien


"Starter und Secondi"

Glasklares Wasser, kleine sandige Buchten, ein Motorrad Traum von Kurven auf griffiger Straße
So empfing uns Sardinien.
Wir hatten das jetzt schon das herbstliche Mitteleuropa fürs erste abgeschrieben, die Motorradbekleidung vorerst immerhin obenrum, in T-Shirts umgewandelt und schnupperten die mediterrane
Meerluft.
Das erste Panini und Cappuccino, bei Ankunft um 8.00 Uhr früh, nach einer langen und auf dem Boden, zwischen Tischen und Stühlen liegend, zugebrachten Nacht, schmeckte uns völlig übermüdet, trotzdem besonders gut.

Inzwischen waren die ersten 800 km gefahren, meist Autobahnkilometer über die Alpen und den Brenner.
Nach dem letzten Abschnitt über den Abetone Pass, der in Modena Nord beginnt und in Lucca endet, ein sich ziehender, schmaler Pfad, mit jede Menger Kehren, wurden wir aus dem Bauch der gewaltigen Moby Line Ferry von Livorno nach Olbia ausgespuckt und sind angekommen in Sardinien!

2 3 6


Wir steuerten auf das einstmals wundervolle Urlaubsparadies der Reichen und schönen Europas zu. Die Smaragdküste Costa Smeralda, die heute auch Reisende mit und ohne Motorrad begrüßt. Für ein paar Tage zum ersten akklimatisieren, entspannen und baumeln.
Sam und Roland, die uns für eine Woche begleiteten und wir, Mane und Helga, erreichten, nach zuerst gut ausgebauter Straße mit regem Verkehr, danach mit etwas Kurvengemenge, die kleine Halbinsel und mieteten ein Mobilhome direkt an der felsigen Küste, mit ihren kleinen, sandigen Buchten.

4 7 8

Die Sommerhitze mit ca. 40 Grad hatte uns zugesetzt und wir bekamen unsere festklebenden Motorradhosen nachmittags kaum herunter. Diesen Tag ließen wir mit einem erfrischenden Bad im Meer, Erkundung der Camp Anlage und einem köstlichen Abendessen mit zwei Flaschen Wein im Restaurant ausklingen. Wir wunderten uns über die Mengen, die wir in mehreren Gängen essen sollten und sich natürlich zusammengezählt ein stolzer Preis ergab. Starter und Secondi!
Vier Tage mit Motorrad Exkursionen von Asphalt und Natur, untertauchen in den Wogen und dem Beobachten der Menschen, gaben uns fürs erste neue Tatkraft, um nach Sizilien und zu unserer großen Tour nach Tunesien aufzubrechen.

5

 

Wir wären gerne länger geblieben, auf diesem kleinen Inselparadies! Wer weiß, vielleicht kehren wir hierher noch einmal zurück?

 

 

Sizilien


                              "Della Moto"

Feigenkakteen, qualmender Ätna, Espresso, Panini
Die "mörderische" Fahrt aus Palermo, wo wir ständig auf Tuchfühlung und mit Hupen im Dauereinsatz fuhren, ging zu guter Letzt ohne Probleme zu Ende. Über rote Ampeln, den rückwärtigen Verkehr der einfach ignoriert wurde und die sechsspurigen Straßen ohne Fahrbahnmarkierung versetzten uns derart in Erstaunen und ließ dazu die Kupplungshand durch das dichte Gemenge, zunehmend erlahmen. Als wir dem Gewirr entronnen sind und das Blut in den Adern langsam wieder floß, schnaubten wir hellauf durch, als wir es das erste Mal geschafft hatten. Wir ahnten heute noch nicht, dass uns dieser "Knight Mare" noch drei weitere Male bevorstand. Weiter ging’s mit vielen Stopps auf der Autobahn, die bei 44 Grad nötig waren, um dem drohenden Kollaps und der Ohnmacht zu entrinnen.
Die Straßen holperten teilweise durch Spurrillen, Schlaglöcher, Kopfsteinpflaster oder mit schlittschuhartigen Belägen, an die wir uns in kleineren Ortschaften und den weniger ausgebauten Straßen erst gewöhnen mussten. Dafür wurde an den Seitenstraßen von rechts einfach eingebogen und unsere Alu Koffer „Verbreiterung“ oft völlig unterschätzt.
Einige Campingplätze waren außerhalb der Saison geschlossen und wir suchten am ersten Tag weiter, an der weiten, ursprünglichen Küstenlinie und werden fündig. Wir wurden mit sonnengebräunten, blasigen Armen, no Animation, no Disco, mit glasklarem Wasser, genau nach unserem Geschmack, überaus reich belohnt. Unser erster Übernachtungsplatz auf Sizilien, befreiend ruhig und für uns eine individual Oase vom Feinsten.

 

9
10

 

In den nächsten Tagen erkundeten wir das kleine, malerische Castelmolo, in der Nähe von Taormina und trafen dort auf einen ausgewanderten Falkner aus Eggenfelden, der eine Vorführung zeigte

 

15
16

 

und hielten tags darauf auf den Ätna der Insel zu. Zu unserem Erstaunen gab sich die Straße hinauf zum Ätna alle Mühe, griffig, kurvig und von Bergen umrahmt, uns der schwarzen Rauchsäule rasant näher zu bringen.
Die Straße führte bergan zum 1910 Meter hoch gelegenen Refugio Sapenzia. Dort oben wehte ein strammer Wind, der uns aber erstaunlicherweise nicht frieren ließ. Völlig karge, pechschwarze Landschaft innerhalb des Kraters und doch mit dem Blick aus der Seilbahn nach unten, Büschel von gelben Blumen in schwarzer Lava.
Weiter ging es mit dem Unimog, über eine wahrliche Mondlandschaft, hinauf auf knapp 3.000 m.
Der Ausblick auf den Vulkan und das darunterliegende Tal ließ uns die Zeit vergessen und den Wind, der die Seilbahn außer Betrieb setzte. Dafür fuhren wir mit Unimogs, wo zwischendurch einfach die Fahrer wechselten, hinunter ins Tal und stellten fest, dass dies viel abenteuerlicher war. Kleinere Krater in verschieden Farbnuancen von Schwarz und braun waren zu bestaunen.

 

11  
12

 

Wir beendeten diesen Tag stilgerecht, umfuhren in der sinkenden Abend Sonne und dem warmen Sonnenlicht Naxos, machten auf der Anhöhe einen besinnlichen Stopp und warfen noch einmal einen Blick auf den Krater, über dem grauer Rauch stand.
Neben der Neugier der uns bisher noch unbekannten Insel, genossen wir die Eindrücke, Ausblicke und unsere Zeit.

 

13
14

 

Noch einmal durch die Hauptstadt Palermo, nach Trapani. Wir hatten uns eingeredet von dort aus, eine Fähre nach Tunesien zu buchen. Doch leider waren die Aussichten auf die nächste Fähre am Ende der Woche, Freitag oder Samstag, in weite Ferne gerückt. Erst im Oktober bestand die nächste Möglichkeit überzusetzen. Leider zu spät für uns. Da sollten wir wieder an die Heimreise denken.
Wir blieben gerne noch eine Woche länger als geplant, wurden immer wieder liebevoll und heiter, als völlig verrückte Deutsche bestaunt, mit unseren Motos und unserem Gepäck. Aber auch unsere Wasch- und Spülschüssel fand sizilianische Anhänger, die kaum fassen konnten, wie diese auf ein Hosentaschenformat zusammen zu legen ist.
Immerhin empfanden wir diese Insel, mit seinen vielen Kaktusplantagen, den teilweise felsig rauen Küsten und den lang ausgedehnten, sandigen Küstenstreifen, dem chaotischen und doch auf seine Weise geordneten Verkehr, wo meist nur mit Hupen, Blickkontakt und Intuition gefahren wurde, als sehr vielfältig und mit einem ganz besonderen Flair. Die offenen Menschen, zumindest uns Motorradfahrern gegenüber, begegneten uns überaus freundlich und hilfsbereit.

 

19 20

 

Einige andere Bekanntschaften und Menschen, die in unseren Herzen Spuren hinterlassen haben, berichteten uns manchmal auch Gegenteiliges von ihren Erlebnissen.

 

21
22

 

An den Wochenenden brachen die Sizilianer mit ihren Wohnmobilen auf zum großen Barbecue, in gewagten Rangiermanövern auf dem Platz. Es wurde die ganze Nacht gefeiert, egal welcher Altersstufe und mehr als einem Schlaf suchenden Menschen lieb war. Die Ohrstöpsel kamen immerhin auch da gut zum Einsatz. Einmal erlebten wir den nächsten Tag mit Dauerregen und so mancher uns bemitleidender Einheimischer brachte uns Espresso zum Frühstück und Feigenkakteen, die zu unserer Verwunderung bemerkenswert schmackhaft waren. Alles schien trotz allem recht gelassen und so manches, wo wir Mitteleuropäer Zuhause große Schwierigkeiten miteinander haben, wurden dort einfach toleriert. Es machte den Anschein, unter dem Motto: Leben und leben lassen.- Das gefiel uns sehr und steckte an! Sizilien wird uns sicher wiedersehn.-

 

17
18

 

 

Tunesien


                           "Catch me if you can"

Heiß, schmutzig, Oasis
So erlebten wir Tunesien bei unserer Ankunft, nach zwölfstündiger Fahrt mit Grimaldi Line.
Der in die Jahre gekommene Dampfer wirkte ungepflegt und war es. Nach kurzer Zeit gingen die Clo`s über, die Spülungen versagten völlig und ein selbsterwählter Schlafplatz auf Deck war nicht besonders gern gesehen. Wir spürten schon jetzt auf einen völlig anderen Kontinent zu wechseln. Arabische Gebete vor dem Aufzug gen Mekka und Blicke auf uns und überall. Wir waren außer einem, die zwei einzigen Motorräder an Bord.
Jetzt nach zwölfstündiger Nachtfahrt, hatten wir in Tunis-La Goulette, wieder festen Boden unter den Füßen.

23
25
24

 

Bevor wir das Nord östliche Cap Bon und das südliche Wüstengebiet unter die Räder nehmen konnten, taxierten uns Blicke, wo die Pässe gestempelt, die Fahrzeuge registriert und die begehrte Einreisegenehmigung ausgestellt wurde, als europäische "Exoten" an der Zollstelle. Man behandelte uns höflich, aber in den Fängen der Bürokratie dauerte es einige Stunden, bis wir einreisen konnten. Teilweise musterte man uns mit überheblichen Blicken aus der Distanz im Zollhäuschen, teilweise machten sich scheinbar einige einen Spaß daraus, uns irgendwelche Papiere nur unvollständig auszuhändigen und uns wieder zum Schalter zurück zu schicken. Teilweise verschwanden plötzlich Fahrzeugregistrierungspapiere eines Motorrades und als Empfang wurden wir gleich von einem Beamten um Zigaretten und Geld angepumpt. Catch me if you can! Wir hatten nix!
Zunächst erschien uns die Zollprozedur unübersichtlich und unsere Unwissenheit teilten wir gelegentlich mit dem Zollpersonal. Manch ein Uniformierter lehnte gelangweilt an der Wand, ein anderer vertrieb sich die Zeit mit seinem Handy und wieder ein anderer schlenderte zwischen den Fahrzeugen hindurch. Die Ungeduld stieg und als wir endlich nach knapp zwei Stunden das langersehnte Tor zur Einreise erblickten, fragte man uns nach der Permit, dem grünen „Erlaubnis“ Zettel. Grüner Zettel?? Achselzucken und wir wurden wieder zurück geschickt zum Zollhäuschen wo wir bereits schon einmal eine Stunde anstanden. Unser deutscher Respekt vor Uniformierten sackte nun rapide in den Keller und mit einem schlagartigen Gesinnungsumsturz, bekam der Amtmann einiges an bayerischem Vokabular ab. Plötzlich verstand er unsere Sprache, gemischt mit bayrischer Gestik und Mimik, ließ er uns eingeschüchtert und mit der zurückgeforderten Permit, passieren. Geht doch!

52

 

Mit der Einreise begann der Ramadan. Karge Zeit für Genussverwöhnte Mitteleuropäer. Cafés und Restaurants hatten tagsüber geschlossen, in der Öffentlichkeit wurde weder gegessen noch getrunken, noch geraucht.
Ab ca. 17.00 Uhr jedoch begann der erste "run" mit dem Einkauf von Baguette, der Tütenweise nach Hause getragen wurde und wenn erst mal die Sonne untergegangen, der Böller als Startschuss gezündet und der Muezin den lieben Gott gepriesen hatte, begann für eine Stunde das Erwachen der Geisterstädte. Alles war wie leergefegt, doch ca. 1,5 Stunden später regte sich neues Leben. Man konnte bis nach Mitternacht einkaufen, das Auto oder die Schuhe reparieren lassen oder einfach hupend und ohne Licht durch die Stadt fahren. Ohnehin verfügten mehr lichtlose Mopeds über den Lärm von aufgesägten Auspuffs, als mit.
Dafür lagen die meisten am nächsten Tag schlafend auf dem Bürgersteig, teils mit und ohne Matratzen oder saßen auf weißen, abgenutzten Plastikstühlen vor den geschlossenen Cafés. An Arbeit, soweit man eine hatte, kaum zu denken.

Eines unserer Highlights bedeutete die Fahrt in die Sahara, dem kleinen Ort Douz.
Durch unwegsame Wege, Schmutz, Staub und inmitten einer Palmenoase, tauchte plötzlich die unscheinbare Einfahrt in den Campingplatz Desert Club Douz vor uns auf. Ein sandig, sauber hergerichtetes, kleines Camp, Treffpunkt und Basislager vieler Wüstenfahrer. Das dichte Blätterdach der Dattelpalmen, unter dem wir unser Quartier bezogen hatten, hüllte uns in angenehm kühlen Schatten und abends in schummriges Licht.

31
29
30

 

 

Von dort aus, folgten die nächsten Exkursionen in die Wüste, natürlich auf herkömmliche Weise mit den Kamelen, Sultan und Ali Baba und unserem Führer Nassir, mit dem wir alleine in die Desert zogen und den gigantischen Sternenhimmel und die erhabene Stille erlebten. Anmutende Schönheit, grenzenlose Landschaft, Verwitterung und Erosion sind die Kräfte, die diese bizarren Welten der Wüste modellieren. Glut und Trockenheit, endlose Weiten, Meer aus Sand- inch`Allah!

32
33
34

 

Die Sahara

Die Wendekreis wüste entsteht, weil am Äquator warme, feuchte Luft aufsteigt, abkühlt und bereits über den Tropenwäldern abregnet. In großer Höhe strömt die trockene Luft Nord- und südwärts bis zu den Wendekreisen bei etwa 25 Grad Breite. Auf dem Weg kühlt sie so weit aus, dass sie absinkt und als am Boden aufgeheizter Wind wieder am Äquator weht.
Kontinentalwüste     Weite Gebiete Zentralasiens und Teile der Sahara sind aufgrund ihrer geographischen Lage von größeren Wettersystemen abgeschnitten. Die Luft, die dort ankommt, hat auf ihrem Weg zum Meer bereits alle Feuchtigkeit abgegeben. Und je weiter die Entfernung zum Ozean, desto größer ist die Trockenheit der Wüste.

Fläche:                                   8,6 Mio. km2
Regen:                                    0-400 mm/Jahr
Besonderheit:            nur etwa 25 % Sandwüste, drei viertel sind Gebirge, Stein- und Kieswüsten

 

 

Einige "hartgesottene" Wüstenfahrer mit Unimogs oder Cheeps , machten auf uns den Eindruck, dass etwas dick aufgetragen wurde. Sowohl mit den Mobilen, als auch mit den Geschichten die erzählt wurden. Einige Damen die mit Roadbook und Handtäschchen umherliefen oder auf dem Beifahrersitz das ihre taten, waren zu beobachten. Der Hund wurde fürstlich versorgt, eine extra Mulde gegraben, das dicke Polster ausgeklappt und für den besten Freund zu Recht gelegt. Es stellte sich heraus, dass manche von ihnen wiederholt seit 20 Jahren, für die Zeit von ca. zwei Wochen, hierherkommen und wir, mehr oder weniger belächelt, als Outsider ignoriert wurden, was uns aber weiter nicht störte. Die Sprache verschlug es meistens, als wir von unserer insgesamt zwei Monatigen Zeit und deren Hintergründen unserer Reise erzählten.

 

Wir schmiedeten Pläne für Ksar Ghilane, dem südlichsten Punkt unserer Tunesien Reise, wo wir nach ein paar Tagen Aufenthalt in Douz, hinfuhren. Der Abschied von Douz fiel uns schwer. Wir lernten dort Silvia und Helmut aus Österreich kennen und verbrachten einige sehr schöne Stunden, mit nachhaltigen Gesprächen, an den Abenden im Camp. Wir werden uns Zuhause wieder sehn!

 

  36  

 

Nun war es so weit, es hieß Abschied nehmen von Douz, von Silvia und Helmut und die inzwischen geteerte Route nach Ksar Ghilane anzupeilen.
Wir fuhren über die Asphaltierte Straße Richtung Matmata. Der rund 3000 Einwohner zählende Ort liegt am Ortsabfall des Dahar-Berglandes in 650 Meter Höhe. Etwa 15 km weiter liegt die „Kraterlandschaft“ des alten Höhlendorfes, welches zum größten Teil nicht mehr bewohnt ist. In einigen Wohnhöhlen (Troglodyten) sind mittlerweile einfache Hotels untergebracht, andere sind zu kleinen Museen umgebaut worden.

 

26
28
27

 

Die Streckenlänge belief sich auf ca. 150 km, nachdem wir das bekannte Cafe Bir Soltane passierten, über Haufenweise zugewehte Wege fuhren, die nur noch einen kleinen Streifen Teer, wenn überhaupt, freiließen, wo Kamele die Straße kreuzten und endete für uns im Campment El Biben, wo außer einer unscheinbaren Tanke und ein paar Hütten, Autowracks, Kamelen und Eseln, nichts zu anderes zu finden war. Ein „Eskimodorf“ inmitten der Wüste und ein idyllischer Ort umgeben von Wüstensand und umrahmt von einem Waldgürtel.

35 40 37

 

Die wellenförmige Teerstraße endete, Schotter und Sand waren jetzt die einzigen Wege. Mane blieb zweimal stecken. Meiner einer war nicht so mutig und beobachtete das Schauspiel "in weiser Voraussicht", lieber aus der Ferne.

39 38

 

Wolken zogen auf und der Wind wehte den Sand in die Dünen. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und ohne ausreichend Wasser, schien uns hier ein Nachtlager unter diesen Bedingungen aufzuschlagen, nicht die intelligenteste Variante zu sein. Wir entschlossen uns umzudrehen, so lange die Straße noch passierbar war.

 

41

 

 

Wir fuhren die 150 km wieder zurück und weiter bis nach Kebili. Am Morgen danach brachen wir auf nach Touzeur.

 

45

 

Über den Salzsee Chott el Djerid gelangten wir nach Touzeur und im Anschluss daran nach Tamerza. Die Grenze verläuft südlich der Linie zwischen Tamerza , unweit der algerischen Grenze. Hier zieht sich der in Ostalgerien beginnende Schott-Graben bis zum Golf von Gabes.

43
42
44

 

In diesem Gebiet liegen die beiden bedeutendsten Oasengebiete des Landes. Über 3. Mio. Dattelpalmen wachsen hier und gaben der Region den Namen: Bled el Djerid bedeutet Land der Palmen.

48
47
46

 

Drehscheibe des Nordens
Nachdem wir den Lebensmittelpunkt im Süden und die reizvollen, inmitten einer fremdartigen Landschaft gelegenen Oasen ausgiebig ausgekostet hatten, ging es weiter nach Chebika und Nefta, um nur einige Höhepunkte zu nennen.
Auf unseren weiteren Wegen in Richtung Norden, quartierten wir uns einmal in einem beschaulichen Ort, in einem kleinen Hotel ein, wo unsere Motorräder in einem vollgefüllten Bierlager oder ein anderes Mal in einer Teestube unterkamen und die Einheimischen überaus umsichtig mit den Bikes und uns umgingen. Überall wurden wir einladend empfangen.
Wieder ein anderes Mal herrschten haarsträubende Zustände, die uns Essen und Trinken vergehen ließen, da uns im Clo das Wasser abgesperrt wurde und nur noch… ab in die Pampa! Doch auch dort sollte Mann und Frau auf der Hut sein, von einem Ziegen- oder Kameltreiber aufgelauert zu werden, wenn man "blank zieht"! Da brach schweigen und Schweiß aus.-
Trotz der wunderschönen Landschaften, den zerklüfteten Felsen und Schluchten, den tausenden von Dattelpalmen, waren wir froh, langsam wieder in die Zivilisation zurück zu kehren und pendelten wieder in Richtung Norden nach Tabarka, ans Meer.
Den Abschluss fanden Tunis und Karthago.

49
51
50

 

Die Carthage unser Schiff nach Genua legte in La Goulette, unserem Ausgangspunkt bei Beginn der Reise, auch dort wieder ab.
Etwas wehmütig, aber auch mit Freude und vielen bleibenden Eindrücken, kehrten wir wieder heim!

Wir haben ihnen hier nur einen groben Ausschnitt unserer Reise vorgestellt und wollen ihnen natürlich nicht die Vorfreude auf unsere Vorträge nehmen.
Selbstverständlich mit vielen anderen Anekdoten und Geschichten über Land, Leute, Kultur und Natur möchten wir ihnen hautnah und authentisch in unserer Präsentation vorstellen und freuen uns jetzt schon auf ihr Kommen.

 

Helga und Manfred

1